
KI-Kompetenz: Aufbruch in Richtung Zukunft
Was bedeutet eigentlich KI-Kompetenz, welche Facetten hat sie und wie lässt sie sich im Unternehmen systematisch aufbauen? In diesem Beitrag gehen wir genau auf diese Fragestellungen ein.

KI-Kompetenz: Aufbruch Richtung Zukunft
Was bedeutet eigentlich KI-Kompetenz, welche Facetten hat sie und wie lässt sie sich im Unternehmen systematisch aufbauen? In diesem Beitrag gehen wir genau auf diese Fragestellungen ein.
Man stelle sich vor, man wird verpflichtet, eine Reise anzutreten, bei der weder das genaue Ziel noch das Beförderungsmittel klar sind. So oder so ähnlich geht es Unternehmen beim Thema KI-Kompetenz. Es gibt viel Ungewissheit und noch größere Gestaltungsspielräume. Rahmenbedingungen, die die Frage nahelegen, ob diese Reise für Unternehmen eine lästige Pflicht oder doch wirklich der Weg in Richtung einer Schlüsselqualifikation der Zukunft ist.
Das sich Unternehmen überhaupt mit der Planung dieser Reise ins ungewisse beschäftigen müssen hat zwei zentrale Gründe: Die allgegenwärtige Präsenz von KI-Systemen, gerade im Bereich generativer KI, in unserem Arbeitsalltag und der Anfang 2025 eingeführte Artikel 4 des AI-Acts. Dieser verpflichtet Anbieter und Betreiber von KI-Systemen dazu, Maßnahmen zu ergreifen, um nach besten Kräften sicherzustellen, dass ihr Personal über ein ausreichendes Maß an KI-Kompetenz verfügt.
Einerseits also die Lust darauf, mit den richtigen Kompetenzen im KI-Dschungel der ChatGPTs und Copilots die wahren Schätze zu finden. Andererseits die Angst vor zum Teil drastischen Strafen, wenn dann beim KI-Einsatz doch etwas schief geht.
KI-Kompetenz: Was bedeutet das eigentlich?
Das Schöne am AI-Act: Er gibt Definitionen, die als eine Art Landkarte etwas Orientierung auf der KI-Reise geben können. KI-Kompetenz definiert der AI-Act als die Fähigkeiten, die Kenntnisse und das Verständnis, die es Anbietern, Betreibern und Betroffenen ermöglichen, KI-Systeme sachkundig einzusetzen. Zudem fokussiert der AI-Act auf das Bewusstmachen der Chancen und Risiken von KI. Auch der AI-Act als Regelwerk des europäischen KI-Einsatzes selbst zielt also nicht „nur“ auf die Schadensvermeidung ab, sondern sieht in der Erkennung von Chancen einen klar nach vorne gerichteten Mehrwert von KI-Kompetenz.
KI-Kompetenz: Die Facetten des Wissens
Blickt man in die Unternehmenspraxis dann lassen sich folgende Facetten der KI-Kompetenz erkennen:
- Technische Fähigkeiten
- Mathematische & statistische Grundlagen
- Anwendungskompetenz
- Business- & Domänenwissen
- Ethische & regulatorische Aspekte
Menschen mit fundierten Kenntnissen im Bereich Künstliche Intelligenz sind in der Lage, Prozesse und Arbeitsabläufe zu identifizieren, die sich durch den Einsatz von KI verbessern lassen. Sie besitzen ein grundlegendes Verständnis dafür, was KI leisten kann, und können potenzielle Einsatzbereiche hinsichtlich ihres geschäftlichen Nutzens und der praktischen Umsetzbarkeit bewerten. Solche Fachkräfte definieren geeignete Ziele und Kennzahlen (KPIs) für KI-Projekte und können auf Basis ihres Wissens über verschiedene KI-Techniken und statistische Methoden den geeignetsten Lösungsweg einschätzen. Darüber hinaus unterstützen ihre Kompetenzen dabei, KI-Systeme regelkonform – im Einklang mit gesetzlichen Vorgaben wie dem AI Act, der DSGVO sowie internen Richtlinien – zu betreiben und mögliche Qualitätsschwankungen frühzeitig zu erkennen. Im Arbeitsalltag wissen sie, wie KI-Tools effektiv und verantwortungsvoll eingesetzt werden. Dazu gehört sowohl das technische Know-how zur Erstellung wirkungsvoller Prompts als auch die Fähigkeit, KI-Ausgaben kritisch zu analysieren und gegebenenfalls korrigierend einzugreifen.
KI-Kompetenz: Es braucht keine Universalgelehrten und keine One-Size-Fits-All-Lösung
Ist der Aufbau von KI-Kompetenz in Anbetracht dieses umfangreichen Sets an Fähigkeiten also immer eine beschwerliche Reise ins steinige Hochgebirge? Mitnichten, denn jedes Unternehmen und teilweise auch jeder einzelne Mitarbeitende hat unterschiedliche Anforderungen zu erfüllen, wenn es um den Aufbau von KI-Kompetenz geht. Wie kritisch und sensibel sind die eingesetzten KI-Systeme? Welche Rollen (AnwenderInnen, BetreiberInnen etc.) haben die Mitarbeitenden im Bezug auf die eingesetzten KI-Systeme? Für das Gros der Mitarbeitenden sind vor allem die Kompetenzen in der sinnstiftenden Anwendung der KI-Systeme von Relevanz. Ein Reiseziel was insbesondere bei vorhandenem Vorwissen deutlich einfacher und schneller zu erreichen sein sollte. Besser gesagt, Reiseziele, denn es gibt keine universellen Lösungen und Wegpunkte für den Aufbau von KI-Kompetenz und sie ist angesichts des rasanten technologischen Fortschritts nie statisch.
Darin spiegelt sich der pragmatische Ansatz des AI Acts wider, der bewusst auf eine verpflichtende klassische Schulung zur Kompetenzentwicklung verzichtet.
KI-Kompetenz: Wie lässt sie sich in Unternehmen systematisch auf- und ausbauen?
Wenn Schulungen zwar ein bedeutender, aber eben kein verpflichtender Weg zur Kompetenzentwicklung sind, stellt sich unweigerlich die Frage: Wie können Unternehmen den Aufbau von KI-Kompetenz strategisch angehen? Der Schlüssel liegt darin, Künstliche Intelligenz als zukunftsweisendes Thema mit klarer strategischer Ausrichtung zu begreifen. Die Etablierung eines zentralen KI-Kompetenzhubs kann dabei helfen, den Einsatz von KI gezielt zu koordinieren.
Ein entscheidender erster Schritt besteht darin, Licht ins Dunkel zu bringen: Welche Mitarbeitenden nutzen welche KI-Tools in welchem Kontext? Diese Transparenz schafft die Grundlage, um potenzielle Risiken frühzeitig zu identifizieren und gleichzeitig Chancen sichtbar zu machen. Sie ermöglicht es auch, bestehendes Wissen, Haltungen und den individuellen Reifegrad im Umgang mit KI im Unternehmen besser einzuschätzen. Dabei können Mitarbeitende, die bereits weiter auf ihrer KI-Reise sind, als Vorbilder dienen: Ihre Projekte setzen Impulse, schaffen Orientierung und motivieren andere zum Mitmachen.
Voraussetzung für nachhaltigen Erfolg ist jedoch ein stimmiges Umfeld – mit einem Zielbild, das die Vorteile von KI aufzeigt, ohne kritische Stimmen auszublenden. In diesem Kontext entfalten Weiterbildungsmaßnahmen ihre volle Wirkung. Hier ist ein Mix aus unterschiedlichen Angeboten und Formaten empfehlenswert, um den individuellen Anforderungen und Bedürfnissen Rechnung zu tragen. Es braucht den ICE der allgemeinen Kompetenzschulungen, der weite Teile des Unternehmens in Richtung eines KI-Grundverständnisses bringt. Danach braucht es aber auch die Kleinbusse für zielgruppenspezifische Weiterführungstrainings. Eine HR-Managerin hat ein ganz anderes Arbeitsumfeld als ein Kollege im Marketing. Für den Sprung ins zum Teil kalte Wasser des praktischen KI-Einsatzes kann es hilfreich sein, mit individuellen Coaching-Angeboten das helfende Schlauchboot für konkrete Problemstellungen bereitzustellen.
KI-Kompetenz: Chance und Schlüsselkompetenz statt Verpflichtung
Schaffen es Unternehmen, ihre Mitarbeitenden erfolgreich für den Weg in Richtung KI-Kompetenz zu begeistern, entstehen daraus Mehrwerte, die weit über bloße regulatorische Anforderungen hinausreichen. KI-Know-how wirkt als Katalysator: Es stößt Initiativen an, beschleunigt deren Umsetzung und unterstützt dabei, den Wandel hin zu einem datengetriebenen Unternehmen aktiv zu gestalten. Kurz gesagt: Ohne fundiertes Verständnis und den gezielten Aufbau von KI-Kompetenz wird es zunehmend schwieriger, zentrale Herausforderungen wie den Fachkräftemangel oder die wachsende digitale Komplexität zu bewältigen. Es ist daher höchste Zeit, KI-Kompetenz als strategische Fähigkeit zu begreifen und gezielt zu fördern. Der AI-Act ist dabei nur der Anlass, sich auf die Reise zu begeben.
Wir als eoda begleiten Unternehmen bereits seit 2010 bei der nachhaltig erfolgreichen Einführung von daten- und KI-basierten Lösungen. Ein zentrales Element dabei ist der Wissensaufbau. Sprechen Sie uns an und identifizieren Sie mit uns, wie Sie Ihr Team fit machen können, für das KI-Zeitalter.
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